Risikomanagement – Teil 1 –

Missgeschicke, Irrtümer, Pannen und Ausfälle sind tägliche Begleiter im Arbeitsalltag. Daraus können sich leicht kritische Ereignisse, gefährliche Situationen, Unfälle und Schäden bis hin zu ernsthaften Krisen entwickeln. Auch wenn entgegen Murphy’s Gesetz „alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen“ der schlimmstmögliche Fall meist nicht eintritt, können die Folgen eines möglichen Eintritts für Menschen, Umwelt, Vermögen, Image oder Leistungsfähigkeit von Unternehmen dennoch beträchtlich sein. Wie aber können Organisationen mit Fehlern, Gefahren und kritischen Ereignissen vorausschauend, vorbeugend und aktiv handelnd umgehen?

Risiko und Ziele

Die spannende Frage ist also, was Unternehmen in der Gegenwart tun können, damit sich mögliche negative Auswirkungen ihrer Risiken in der Zukunft in einem vertretbaren Rahmen bewegen. Würde es sich um sehr hohe Risiken handeln, könnten etliche kurz-, mittel- und langfristige Ziele der Organisation ernsthaft in Gefahr geraten. Diese Ziele können die unterschiedlichsten Aspekte umfassen, wie z.B.

Produkte

Finanzen

Sicherheit

Gesundheit

Umwelt

Die Ziele können sich auch auf unterschiedliche Ebenen beziehen, wie z.B.

strategische Ziele

projektbezogene Ziele

prozessbezogene Ziele

Da sämtliche Ziele jedoch in einer ungewissen Zukunft liegen, sind sie von Unsicherheit geprägt: unsichere Informationen, fehlendes Wissen, mögliche beeinflussende Ereignisse mit ungewissen Auswirkungen. Risiken sind also die Auswirkungen der vielen Unbekannten und Unsicherheiten auf dem Weg zum gesetzten Ziel.

Einflussfaktoren

Risiken ergeben sich häufig aus vier ganz typischen Einflussfaktoren wie Mensch, Technik, organisationsbedingte Faktoren, Umgebung und Umwelt. Treten Fehler, Gefahren oder kritische Ereignisse auf, kann eine Eskalation vermieden werden. Dazu muss jedoch bekannt sein, wie damit umgegangen werden soll, ob bestimmte Sicherheitsbarrieren vorhanden sind und ob die bestehenden Abwehrmechanismen funktionieren. Fehlen diese oder versagen im entscheidenden Moment, kann es zur Eskalation kommen. Sind die Strategien zur Bewältigung des Ereignisses efolgreich, kommt es zum Beinahe-Schaden, der im Risikomanagement und im Sinne einer lernenden Organisation besonders wertvoll ist, weil dadurch Abwehrstrategien weiter verbessert und der Sicherheitsgrad erhöht werden kann.

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Risiken managen

Wie kann mit Risiken und Bewältigungsstrategien aktiv umgegangen werden? Wie können Gefahren umgangen, negative Auswirkungen von Eskalationen entschärft, die Auftretenswahrscheinlichkeit reduziert werden? Wenn es gelingen würde, durch initiatives statt reaktives Handeln und durch vorbeugende aktive Risikobewältigung statt passiver Schadensbearbeitung Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Organisationen zu nehmen, könnte damit die Sicherheit entscheidend erhöht werden.

Diese Aufgabe stellt sich das Risikomanagement mit starker Betonung auf Management, denn es kommt hier ganz entscheidend auf frühzeitiges aktives Steuern, Lenken und Handeln an, um Entwicklungen entgegenzuwirken, die Gefahrenpotenziale für die Ziele der Organisation enthalten. Dies wird immer wichtiger, da externe und interne Anforderungen ständig weiter steigen, ebenso wie die Anforderungen an die Mitarbeiter; der internationale Wettbewerb setzt Unternehmen immer stärker unter Druck und eine zukunftsfähige Strategie entscheidet über den Fortbestand von Organisationen.